1981 gründeten in der Bay Area Kaliforniens die Musiker Mike "Puffy" Bordin, Billy Gould, Mike Morris und Wade Worthington eine Band namens Faith No Man. Ein Jahr später als Worthington von Keyboarder Roddy Bottum ersetzt wurde, und Mike "The Man" Morris die Band verlies, fing die Gruppe an sich Faith No More zu nennen. Nachdem die Band eine Reihe von Sängern ausprobiert hatte (darunter Courtney Love), stieß Chuck Mosley 1983 dazu. Im gleichen Jahr wurde Jim Martin verpflichtet, der den Gitarristen Mark Bowen ersetzte. Ein Demo aus 4 Songs wurde 1984 aufgenommen, was zum ersten echten Album von Faith No More im Jahre 1985 führte ("We Care A Lot", Mordam Records). Innerhalb eines Jahres unterschrieb die Band bei Slash Records und 1987 wurde ihr zweites Album "Introduce Yourself" veröffentlicht. Die anschließende Tour brachte Faith No More viel gute Presse in Europa aber nach der Tour beschloß der Rest der Band Mosley aufgrund seines Alkoholkonsums, seiner beschränkten Gesangsfähigkeiten und Streitigkeiten mit anderen Bandmitgliedern zu feuern. Mike Patton, Sänger der Band Mr. Bungle aus Eureka, Kalifornien, war ein Ersatz der von Jim Martin vorgeschlagen wurde. Dieser hatte ein Demotape aus der lange vergangenen Death Metal Phase von Mr. Bungle gehört. Patton wurde im Januar 1989 in die Band aufgenommen. Innerhalb von zwei Wochen hatte er Texte für die Lieder geschrieben, an denen Faith No More für ihr nächstes Album arbeiteten, und "The Real Thing" wurde 6 Monate später veröffentlicht. Das Album war ein Erfolg bei den Kritikern und die Band tourte dann mit Metallica, wobei sie vor großem Publikum auftraten. Es dauerte jedoch bis zum Januar 1990, bis Faith No More's Popularität in den USA anstieg. Das gelang ihnen erst mit dem Song "Epic", unter anderem unterstützt durch eine Heavy-Rotation des dazugehörigen Videos auf MTV. Ein weiteres erfolgreiches Video für "Falling To Pieces" folgte. Mitglieder der Mega-Rockbands Metallica und Guns `N` Roses nannten Faith No More eine ihrer Lieblings-Rockgruppen. Die Band erhielt eine Grammy-Nominierung für "Best Metal/Hardrock-Performance". Gegen Ende das Jahres hatte "The Real Thing" in den USA Platin erhalten. 1991, nach dem beeindruckenden Erfolg von "The Real Thing" veröffentlichten Faith No More mit "Live at the Brixton Academy" eine Platte mit dem Mitschnitt eines Livekonzerts in England. Ein Video des selben Auftritts mit dem Titel "You Fat B**tards wurde ebenfalls veröffentlicht. Die Band aus San Francisco spielte nun in größeren Hallen als Hauptgruppe, ihr einzigartiger Sound und Patton's verrückte Bühnenshow begeisterten die Fans aller möglichen Musikstiele. Bei ihrem vierten Studioalbum "Angel Dust" konnte sich Patton, der jetzt ein vollwertiges Bandmitglied war mehr in die Kompositionsarbeit integrieren, und dank des Erfolgs von "The Real Thing" hatten Gould, Bottum und Bordin mehr Freiheiten das Album zu machen, das sie wirklich machen wollten. Zur gleichen Zeit wurde Martin immer unzufriedener mit der Richtung in die ihre Musik ging, und fehlte oft bei verabredeten Proben. Gould mußte oft Gitarren-Parts übernehmen und im Endeffekt hatte Martin keinen großen Einfluß auf das Endergebnis der Aufnahmen, mit Ausnahme des Gitarren-orientierten Stücks "Jizzlobber". Im Sommer 1992, nach Veröffentlichung des Albums, wurde die erste Single "Midlife Crisis" regelmäßig auf MTV und im Radio gespielt. Videos für die B-Seite "Easy", welches in Europa sehr populär wurde, und "A Small Victory" folgten. Die letzten Videos wurden trotz ihrer Qualität von MTV beinahe übersehen, vielleicht weil keiner der Songs dem Hard-Rock Image der Band entsprach, mit welchem sie seit "The Real Thing" stigmatisiert waren, und MTV USA bevorzugt Musik die sich leicht einordnen läßt. Faith No More waren Teil der größten Tour des Jahres, wobei sie den Job der Opener für Metallica und Guns `N` Roses übernahmen. Nach dieser Tour bei der sie lediglich lauwarme Reaktionen der Fans der anderen beiden Bands ernteten, gingen sie auf Tour in den USA und Europa als Headliner vor kleinerem Publikum. Im Endeffekt war auf "Angel Dust" keine Single, die sich mit dem Erfolg von "Epic" messen konnte, und das Album verkaufte sich nicht so gut wie "The Real Thing" in den USA. Es wurde jedoch oft genug verkauft um Gold-Status zu erreichen. Es war in Europa und Australien populärer und überflügelte die Verkaufszahlen von "The Real Thing" in England. Nachdem die Tourneen für "Angel Dust" beendet waren kam der Rest der Band darüber überein, daß Jim Martin sie mit seiner fehlenden Begeisterung für ihre neue Richtung aufhielt. Im November 1993 wurde er gefeuert. Für das 1995er Album "King For A Day, Fool For A Lifetime", wurde Mr. Bungle's Gitarrist Trey Spruance angeheuert. Jedoch, nachdem das Album aufgenommen war verlies er die Band wieder bevor das Touren begann. Die Gründe hierfür sind je nach Standpunkt des Befragten anders; Faith No More behaupteten, daß Sprunace nicht an einer langen, weltweiten Tour teilnehmen wollte. Trey behauptete, daß er bereit war zu touren, daß jedoch die anderen Bandmitglieder entschieden, daß er für die Band nicht der Richtige wäre, und daß sie ihn nie zu einem waren Bandmitglied ernannt hatten. Dean Manta, ein früheren Faith No More Roadie und Gitarrist der Band Duh wurde Spruance's Ersatz. Obwohl "King For A Day, Fool For A Lifetime" Nummer 1 der australischen Albumcharts wurde und solche Hits wie "Evidence" (zumindestens in Übersee) enthielt, wurde das Album in den USA beinahe nicht wahrgenommen. Videos für "Digging The Grave", "Evidence" und "Ricochet" wurden gedreht, alles Songs mit kommerziellem Potential, die jedoch von MTV USA ignoriert wurden. Die wenig guten Reaktionen auf Konzerte in Großbritannien brachte die Band dazu den zweiten Teil ihrer europäischen "King For A Day"-Tour zu canceln. Bandmitglieder dachten, daß dies eine hervorragende Gelegenheit wäre wieder ins Studio zu gehen um am nächsten Album zu arbeiten, da sie mit der aktuellen Besetzung der Band sehr zufrieden waren. Jedoch gab es während der nächsten zwei Jahre immer wieder Auflösungsgerüchte, da die Mitglieder von Faith No More Zeit mit diversen anderen Projekten zubrachten. Schlagzeuger Mike Bordin tourte mit Ozzy Osbourne, Mike Patton tourte mit Mr. Bungle um deren neues Album live zu präsentieren und er veröffentlichte zwei Solo-Alben, und Roddy Bottum hatte einen Erfolg mit Imperial Teen zu verbuchen. Dann hatten sie auf einmal wieder einen neuen Gitarristen. "Dean war unser Gitarrist und es ging gut während der Tour, aber als es darum ging neue Songs zu schreiben, fanden wir heraus, daß unsere Arbeitsweise zu unterschiedlich war", sagte Bill Gould. Der Neue war nun Jon Hudson, ein Freund von Gould und ehemaliges Mitglied von Systems Collapse. Das 6. Studioalbum der Band "Album Of The Year" wurde im Juni 1997 veröffentlicht, und Singles und Videos für "Ashes To Ashes", "Last Cup Of Sorrow" und "Stripsearch" erschienen. Erfolgreiche Tourneen in Amerika, Europa und Australien folgten. Anfang 1998 brachen erneut Auflösungsgerüchte aus, diesmal besorgniserregender als je zuvor. Es gab Spekulationen darüber, daß die vielen Nebenprojekte der Bandmitglieder ihren Preis forderten, daß das Interesse der einzelnen Bandmitglieder an Faith No More schwand. Am 19. April 1998 gab Bill Gould folgendes per Fax und Email bekannt: "Nach 15 langen und fruchtbaren Jahren haben Faith No More beschlossen den Auflösungsgerüchten ein Ende zu setzen...indem sie sich auflösen. Wir trennen uns in Freundschaft und es wird keinem die Schuld gegeben. Lediglich die kleine Bemerkung, daß "Puffy angefangen hat" sei erlaubt. Des weiteren wird die Auflösung jedem einzelnen Mitglied nun die Chance geben seinen individuellen Projekten ungehindert nachzugehen. Zuletzt möchte die Band allen Fans und Freunden danken die die Band während ihrer langen Geschichte unterstützt haben." Faith No More spielten ihr letztes Konzert in Lissabon, Portugal am 7. April 1998.
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